Die Staatengesellschaft im Globalisierungsprozess : Wege zu einer antizipatorischen Politik

Teusch, Ulrich, 2003
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Medienart Buch
ISBN 978-3-531-13856-5
Verfasser Teusch, Ulrich Wikipedia
Systematik WP - Weltpolitik
Schlagworte staat, ökologie, nation, nationalismus, politik, demokratie, technik, humanitäre intervention, globalisierung, fallstudie, friede
Verlag Westdeutscher Verlag
Ort Opladen [u.a.]
Jahr 2003
Umfang 321 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Ulrich Teusch
Annotation Thema der vorliegenden Habilitationsschrift ist die "Dialektik der Globalisierung". Und weil die Grenzen in der realen Welt an Bedeutung verlieren oder in Fluss geraten, so der Autor (Privatdozent an der Universität Trier), verflüchtigen sich auch die Grenzen wissenschaftlicher Disziplinen bei der Analyse und Bewertung. Folglich erteilt Teusch einem auf Ökonomie fixierten "eindimensionalen" Globalisierungsverständnis eine deutliche Absage und bedient sich in seiner Untersuchung eines integrativen Globalisierungsbegriffs, bei dem das Merkmal einer "Relativierung von Grenzen" im Mittelpunkt steht. Das Verhältnis von Globalisierung und Staat sieht der Wissenschaftler nicht (allein) als Widerspruch, sondern betont (auch) die Komplementarität beider Seiten. Durchaus diskussionswürdig ist Teuschs These, dass Globalisierung ohne unterstützende und befördernde Aktivitäten von Staaten nicht auskommt. Gleichzeitig schränkt er aber ein, dass das keineswegs heißt, Staaten besäßen eine wirkliche Alternative zur aktuellen Entwicklung. Die Folgen sind bekanntlich der Verlust an politischer Substanz sowie an interner und externer Autonomie. Gleichzeitig sieht der Wissenschaftler eine Internationalisierung des Staates insofern, als er sich nicht eigentlich aus dem Geschäft der ökonomischen Intervention zurückzieht, sondern seine Aktivitäten neu ausrichtet, z. B. durch Schaffung eines günstigen Investitionsklimas oder die Gestaltung der Lohnkosten dergestalt, dass ein Höchstmaß an Wettbewerbsfähigkeit erreicht wird. Insgesamt hält Teusch die Herausbildung echter institutioneller Alternativen und insbesondere die Formierung einer "Weltgesellschaft" oder gar einer "globalen Zivilgesellschaft" für unwahrscheinlich. Er glaubt einerseits nicht, dass man den Prozess der Globalisierung umfassend nach politisch gesetzten Maximen steuern oder gestalten kann, andererseits sieht er durchaus gestalterische Einflussmöglichkeiten dort, wo die Dialektik der Globalisierung als Ausgangspunkt für Handlungsalternativen - als Chance für innovative Politik - wahrgenommen wird. Anknüpfend an normative Entwürfe von D. Senghaas und H. Jonas wird neben Anpassung und Gestaltung als dritte Handlungsoption das Mittel des Widerstands gesehen. Die Chancen, neue politische Handlungsspielräume zu gewinnen, sind dann besonders günstig, wenn politisches Handeln ohne die Erwartung umfassender Kontrolle vorgenommen und auf staatlicher Seite die Bereitschaft zu möglichst umfassender Kooperation und zur Übernahme von globaler Verantwortung geweckt wird. Insgesamt hält der Autor am Konzept des Staates und der Staatlichkeit fest - "an einem Staat freilich, der zunehmend als funktionaler Bestandteil von Globalisierungsprozessen erscheint, durch welche überkommene Grenzen relativiert werden" (S.288). Das so genannte "gute Leben" ist für Teusch auf lange Sicht an die Bereitschaft zu umfassender Kooperation aller Beteiligten gebunden. Die Forderung nach der aktiven Beteiligung und Solidarität der Bürger ertönt von politischer Seite immer öfter. Wenn aber Zivilgesellschaft dort gefordert wird, wo man sie gebrauchen, dort aber behindert, wo sie unbequem wird, ist dieser Appell suspekt und wohl auch zum Scheitern verurteilt. Alfred Auer Weitere Informationen über ProZukunft finden Sie unter www.jungk-bibliothek.at/prozukunft
Exemplare
Ex.nr. Standort
42378 WP, 4194

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